Während meiner Studienzeit war ich Mitglied in einem Studentenclub. Nach den nächtelangen Arbeiten im Studentenclub, der Organisation und Durchführung von Großveranstaltungen sowie  der Beendigung der Prüfungsphase sind wir meist im Sommer und / oder Winter in den Urlaub gefahren. Diesmal sollte es ins Rießengebirge in die Tschechei gehen. Alle ( ca. 12 Leute ) haben sich am morgen auf dem Parkplatz vor dem Studentenwohnheim getroffen. Jeder hat noch einmal alles überprüft und die Autos mit Taschen und Ski bepackt. Ich hatte in meinem noch 3 weitere Passagiere. Außerdem war der Kofferraum mit dem Essenvorrat für die ganze Mannschaft ausgestattet. Also mußte der Wartburg ganz schön arbeiten. Wir fuhren los Richtung Dresden. Alles war super, alle fuhren vernünftig. Kurz vor Dresden wurde ein erster Halt gemacht. Alle stellten Ihr Auto ab und die Stimmung war gut. Es sollte weiter gehen. Nur mein Auto sprang nicht an. Wir versuchten es anzuschieben. Vergebens. Nach dem wir unseren Mißerfolg feststellen mußten blieb uns nur noch den ADAC als Retter zu rufen. Auf den mußten wir eine ganze Weile warten. In der Zwischenzeit wurde es den anderen 3 Autosbesatzungen zu bunt und so wurde der Dachgepäckträger vom Wartburg demontiert, auf ein anderes Vehikel verfrachtet und 2 meiner Mitfahrer auf andere Autos verteilt. Nun standen wir da. Der ADAC kam - Diagnose: Zahnriemen gerissen. Also ab in die nächste VW Werkstatt. Dort wurde uns gesagt, daß man mal nachschauen wollte was man machen kann und wenn es geht würde es so ca. 500 Schleifen kosten. Also haben wir ewig gewartet, uns den Vorort von Dresden angesehen. Nach ca. 4 Stunden war der Warti wieder fertig. Jedoch sagte uns der Meister, daß nur noch 3 Zylinder funktionieren, da einer keine Kompression mehr hat. Aber man könne damit noch fahren. Das war unser Stichwort. Also auf Richtung Grenze nach Schmilka. Dort mußte ich feststellen, daß meinen Reisepaß nicht zu finden war. Dabei war ich mir so sicher, ihn mitgenommen zu haben. Aber wir probierten es trotzdem. Schließlich hatte ich ja noch einen Personalausweis. Der war zwar schon über ein Jahr abgelaufen aber vielleicht haben wir ja Glück. Nix Glück. Also wieder zurück. Versuch 2: Ich lief  durch die Grenze und der andere fuhr mit meinem Auto durch. So ging es. Also weiter. Nun kam die Frage auf wo hin. Wir wußten zwar ungefähr wo aber nicht den genauen Ort. Und es wurde bergiger. Und dann, in einer Kleinstadt, weißer Rauch aus dem Auspuff - Motorschaden. Das aus. Glücklicher weise hatte uns auch gleich ein Tscheche zu einer Tankstelle geschleppt. Dort nahmen wir mal wieder Verbindung zum ADAC auf. Die stellten uns folgende Alternativen zur Verfügung: a) Im Hotel übernachten und am nächsten Tag mit dem Zug nach Hause, b) einen Mietwagen und zurück oder c) mit einem Taxi an den Zielort. Des weiteren wurde der Wartburg bei einem Abschleppunternehmen abgestellt. Wir haben uns spontan für das Taxi entschieden. Unsicher sagten wir dem Fahrer den Zielort. Nach dem wir 160 DM Taxigeld ausgegeben hatten, standen wir mitten in der Nacht in einem wild fremden Ort, es waren mindestens 10°C unter Null (Skigebiet halt). Wir versuchten uns in eine Pension einzumieten, jedoch alle Türen blieben uns verschlossen. Wir entschlossen uns nach deutschen Kennzeichen zu suchen. Dabei weckten wir einen Kampf-/Schäferhund. Dieser folgte uns ca. 1 km. Es war mittlerweile nach 24 Uhr, schweine kalt und a..dunkel. Wir gingen weiter und es wurde immer dunkler. Also beschlossen wir umzukehren (wären wir mal weiter gelaufen [nur noch 500 m]). Wir wollten telefonieren. Leider hatte keiner Kleingeld. Da sahen wir einen "Nightclub" zum Geld wechselten. Da das Telefon nicht nach Deutschland telefonieren wollte waren wir ziemlich hilflos. Der Nachtclub sollte unsere Rettung sein. Also gingen wir erneut hin und fragten ob man hier übernachten könnte. Welch dumme Frage - es ist ja kein Bettenhaus. So schlugen wir uns die Nacht mit teurem Bier und strippenden Frauen um die Ohren. Da ich wußte, daß im nächsten Ort ein Bahnhof war, machten wir uns sehr früh auf die Beine. Dort angekommen kauften wir Zugfahrkarte nach Dresden. Total übermüdet warteten wir auf dem Bahnhof. 

Uns war bewußt, daß wir kurz vor der Grenze den Zug wechseln mußten. Leider sind wir im Zielort eine Station zu früh ausgestiegen. Also mit dem Taxi dem Zug hinterher. Irgendwann saßen wir dann im Zug nach Dresden. Paßkontrolle. Jetzt ging das wieder los. Ich sollte schon mit zur Botschaft nach Prag kommen um meine Identität zu klären. Nach dem der Schaffner unsere letzten 30 DM bekommen hatte war die Sache geklärt. Wir fuhren in den Wohnort meines Kumpels und holten seinen 15 Jahre alten Postgolf. Von dort aus ging es an den unseren Studienort, da dort noch Personen waren, die nachkommen wollten und somit auch die Adresse hatten. Weiter ging es. Am Leipziger Flughafen die erstem merkwürdigen Geräusche. Es war später abend und es regnete. Aber deutsche Wertarbeit bekommt man nicht kaputt. Nun standen wir wieder vor dem Grenzproblem. Da wir aber schlau waren, suchten wir uns 3 Grenzübergänge aus. Der erste den wir anfuhren war am weitesten von dem Ort entfernt, an dem mein Auto stand. Genau bei diesem hat es geklappt. Ich war dran mit fahren und ich habe kaum noch was gesehen. Alles war wie ein Tunnelblick doch wir kamen an. Am nächsten Morgen luden wir das Essen sowie das Bier um und fuhren an den Zielort. Nach knapp 51 Stunden waren wir da. Traumhaft. Also heiß es Extemerholing. Die Sache mit dem Paß klärte sich auf. Er war aus meinem Auto gefallen und auf dem Campusgelände liegen geblieben. Einer der Leute die nachkamen hat ihn gefunden und mitgebracht. Ab auf die Pist und Ski fahren. Da ich aber zur ersten, regulären Verteidigung meines Praxissemesters verschlafen hatte, lag der Termin für die Wiederholungsprüfung auf dem Mittwoch in meiner Urlaubswoche. Ich wollte mit dem Postgolf am Dienstag Abend schon eher von dem Skigebiet abhauen und wieder Richtung Halle fahren. Doch leider steckte der Golf im Schnee fest. Ich bekam ihn nach ca. 30 min frei. Fazit: Kühlschlauch gerissen. Zum Glück bekam ich das Auto eines anderen. Dessen Postgolf war ein Jahr jünger. Also fuhr ich die knapp 600 km wieder zurück. Zwischendurch durfte ich noch Geld für ein nicht beachtetes Stopschild bezahlen, aber sonst lief alles gut. Ich kam gegen 12 fix und fertig zu Hause an. Am nächsten Tag die Verteidigung. Anschließend mußte ich für die Reparatur des ersten Golf's noch Teile besorgen. Ich kam am abend so gegen 10 wieder in Tschechland in unserem Haus an und hatte super starke Kopfschmerzen.

Fazit: Ich bin in diesem Urlaub ca. 2000 km in einer Woche gefahren, die Auswechslung des Motors hat noch einmal etliche Schleifen gekostet und mein Mitstreiter hatte am Tag des Motorschadens auch noch Geburtstag.

Ich kann schon tolle Reisen machen.